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Craniosacral, Emotionen, Nervensystem und Körper

Der Geist und sein Unterbewusstsein, die in Beziehung zu Spannungs- und Kontraktionsmustern stehen, eröffnen uns auch therapeutische Wege mit Craniosacral-Therapie und Emotionaler Befreiung (Alberto Panizo).

Emotionen werden zwar vom Geist interpretiert und benannt, sind aber im Wesentlichen eine körperliche Erfahrung. Jede Emotion erscheint dem Betrachter anders und hat einen unterschiedlichen körperlichen Ausdruck. Jede Emotion ist durch ein spezifisches Muster skelettaler Muskelkontraktionen gekennzeichnet, das sich im Gesicht und in der Körperhaltung (somatisches Nervensystem) widerspiegelt. Jede Emotion wird auch im Körper anders wahrgenommen. Die unterschiedlichen Muster viszeraler Muskelkontraktionen sind als Körperempfindungen (innere Sinne) erkennbar. Diese Empfindungen werden anschließend über die propriozeptiven Nerven an das Gehirn weitergeleitet. Die Art und Weise, wie eine Emotion von außen, im Gesichtsausdruck und in der Körperhaltung wahrgenommen wird, kommuniziert mit anderen in unserer Umgebung. Die Art und Weise, wie eine Emotion im Körper empfunden wird, kommuniziert im Sein. Jede Emotion ist zu einem großen Teil das Ergebnis der Interaktion zwischen dem sensorischen, autonomen und somatischen Nervensystem, die in der Großhirnrinde interpretiert wird.

Sprachlich kann es etwas schwierig sein, das bewusste Erleben von Emotionen von körperlichen Empfindungen zu unterscheiden. Das Wort „Gefühl“ bedeutet im Allgemeinen beides: Ich bin traurig und habe einen Kloß im Hals. Es ist vielleicht kein Zufall, dass „Gefühl“ beide Erfahrungen repräsentiert, eine semantische Erkenntnis, dass Emotionen aus körperlichen Empfindungen bestehen. Ein möglicher Ausweg aus dieser Verwirrung wäre die Unterscheidung zwischen Gefühlen, Emotionen und Affekten. Donald Nathanson (1992) geht auf dieses Dilemma ein. Er unterscheidet Affekt als den biologischen Aspekt von Emotionen und Gefühl als bewusste Erfahrung. Er schlägt vor, dass Erinnerung notwendig ist, um eine Emotion zu erzeugen, während Affekt und Gefühle ohne die Erinnerung an eine frühere Erfahrung existieren können. Dass Emotionen irgendwie mit dem Körper verbunden sind, ist keine Überraschung. Die Alltagssprache ist voller Ausdrücke – in vielen Sprachen –, die die Verbindung zwischen Emotion und Körper, Psyche und Soma widerspiegeln. Hier sind einige Beispiele:

Wut – Diese Person bereitet mir Kopfschmerzen.

Traurigkeit – Ich habe einen Kloß im Hals.

Abscheu – Diese Person macht mich krank.

Glück – Ich könnte explodieren!

Angst – Ich habe Schmetterlinge im Bauch.

Scham – Ich kann dir nicht in die Augen sehen.

Es gibt auch Gemeinsamkeiten mit der körperlichen Empfindung von Emotionen – wie sich eine Emotion im Körper anfühlt:

Wut – Muskelverspannungen, insbesondere im Kiefer und in den Schultern

Traurigkeit – feuchte Augen, Kloß im Hals

Abscheu – Übelkeit

Freude – tiefes Atmen, Seufzen

Angst – Herzrasen, Zittern

Scham – Hitzegefühl, insbesondere im Gesicht

Und typische körperliche Verhaltensweisen, die mit jeder Emotion einhergehen:

Wut – Schreien, Kämpfen

Traurigkeit – Weinen

Abscheu – Wegstoßen

Freude – Lachen

Angst – Flucht, Zittern

Scham – Verstecken

Und natürlich sind viele Gesichts- und Körperausdrücke von Emotionen für den Beobachter leicht zu erkennen (obwohl manche viel subtiler sind):

Wut – Kiefer anspannen, Hals erröten

Traurigkeit – Tränenfluss; Rote Augen

Abscheu – gerümpfte Nase, hochgezogene Oberlippe

Glück – (einige Arten von) Lächeln, strahlende Augen

Angst – aufgerissene Augen mit hochgezogenen Augenbrauen, Zittern, Blässe

Scham – roter, abgewandter Blick

Emotionen werden schon in den ersten Momenten des Lebens außerhalb des Mutterleibs ausgedrückt. Der typische Schrei eines Neugeborenen, wenn es seinen ersten Lebenshauch ausatmet, könnte als erster Gefühlsausdruck interpretiert werden. Das Neugeborene hat ein begrenztes emotionales Repertoire. Zunächst kann es nur zwischen Unbehagen und Wohlfühlen unterscheiden, indem es bei ersterem weint und bei letzterem ruhig bleibt. In den ersten Lebenswochen ist die Bandbreite der wahrnehmbaren Emotionen begrenzt. Die Sammlung des Babys erweitert sich jedoch schnell und differenziert die Nuancen innerhalb der verschiedenen Arten von Wohlfühlen und Unbehagen.

Unser Körper ist mit unserem mentalen und emotionalen Zustand verbunden. Unterdrückte Emotionen führen zur Unterdrückung von Aktivitäten und schließlich zur chronischen Kontraktion der Muskeln, die zum Ausdruck dieser Emotionen genutzt werden könnten. Ob wir positive oder negative Emotionen unterdrücken: Wut, Angst, Hass, Freude, Frustration, Trauer oder andere. Als die anfälligsten Bereiche unseres Körpers nenne ich die Muskeln und das Gewebe rund um Hals und Wirbelsäule, das Gesicht und insbesondere den Kiefer, Magen und Darm, das Zwerchfell als Hauptmuskel der Atmung und den Beckenbereich mit seinem Einfluss auf die Beine. All diese Körperbereiche, die emotional erregende Empfindungen hervorrufen, können aufgrund von Muskelkontraktionen eine verminderte Blutversorgung aufweisen. Der Geist und sein Unterbewusstsein, die mit diesen Spannungs- und Kontraktionsmustern in Verbindung stehen, eröffnen uns auch einen Weg für eine therapeutische Behandlung mit Craniosacral-Therapie und Emotionaler Befreiung, wobei wir Werkzeuge wie therapeutischen Dialog und Traumaarbeit nutzen.

(Artikelquellen: Alberto Panizo, Donald Nathanson und Babette Rothschild)